Herzlich Willkommen!
Team des Fachbereichs: v.l.n.r. Uhryn,Németh, Moga, Heith-Stade
Der Fachbereich Theologie und Geschichte des christlichen Ostens befasst sich in Forschung und Lehre mit:
- orthodoxen Kirchen
- katholischen Ostkirchen
- orientalisch-orthodoxen Kirchen
- der Patrologie
Er schreibt sich in eine kontinuierliche Forschungstradition an der Universität Wien ein (Ostkirchenrecht an der Juridischen Fakultät seit 1867, Ostkirchenkunde und Patristik an der Katholisch-Theologischen Fakultät seit 1975).
Vor dem Hintergrund der starken Präsenz von Ostkirchen in Österreich (Orthodoxie an zweiter Stelle der Kirchen und Religionsgemeinschaften) und der Bedeutung des Standortes für die Ökumene bildet der Fachbereich eine wichtige europäische Schnittstelle der Lehre und Forschung im Bereich der Ostkirchenkunde.
In Hinblick auf europäische Transformations- und Identitätsprozesse kommt dabei der geschichtlichen Dimension des Faches eine besondere Bedeutung zu.
EXKURSION NACH RUMÄNIEN SS 25
Fr., 23.05. – Sa., 31.05.2025
(über Christi Himmelfahrt)
Vom 23. bis 31. Mai fand die vom Fachbereich für Theologie und Geschichte des christlichen Ostens organisierte Exkursion nach Rumänien statt. Die 17-köpfige Reisegruppe erkundete unter Leitung von Univ.-Prof. Thomas Németh von Bukarest bis zur Bukowina bzw. vom Schwarzen Meer bis nach Siebenbürgen das nicht nur landschaftlich so vielfältige Land.
Am 23. Mai stand Bukarest auf dem Programm. Neben dem Besuch des Patriarchensitzes und der nur von außen zu betrachtenden Nationalkathedrale fand eine Besichtigung des Klosters Stavropoleos statt. Mutter Iustina führte durch das dortige Museum.
Am folgenden Tag wurde der Osten des Landes mit seiner eindrucksvollen Küstenlandschaft erkundet. Neben der Besichtigung der Ausgrabungen an der frühchristlichen Basilika in Niculițel führte ein Stadtrundgang in der Küstenstadt Constanța zur dortigen Moschee und der Statue des dort verstobenen Dichters Ovid.
Am 25.Mai zeigte sich die berühmte Kathedrale von Curtea de Argeș nach außen hin zwar eingerüstet, doch bot die Führung durch die ehemalige Sommerresidenz König Carols I., die heutige Bischofsssitz ist, interessante Einblicke in Geschichte und Kultur der Walachei. Auf dem weiteren Weg wurden die Klöster Cozia und Turnu besichtigt. Das Regenwetter ließ nur ein kurzes Verweilen bei den dortigen Einsiedlerhöhlen zu.
Die folgenden beiden Tage nächtigte die Gruppe in Neppendorf bei Sibiu (Hermannstadt) an der Evangelischen Akademie, durch deren Kirche und Museum uns Direktor Roger Pârvu führte. Von dort aus wurde am 26. Mai Blaj besucht, wo eine Begegnung mit der griechisch-katholischen Fakultät stattfand und die bemerkenswerte Ikonostase der Kathedrale bewundert werden konnte. Anschließend gab es vom Team des Museums Museikon in Alba Iulia eine ausführliche Führung durch die Altstadt mit der romanisch-gotischen Kathedrale St. Michael, wobei dank Frau Prof. Laura Stanciu auch der Saal besichtigt werden konnte, in dem 1700 die Kirchenunion von Alba Iulia stattfand. Abschließend konnte die außergewöhnliche moderne orthodoxe Arche Noah-Kirche besichtigt werden.
Der 27. Mai war ein freier Tag in Sibiu, der für Stadtrundgänge genutzt wurde und am Abend eine Begegnung mit Vater Dr. Alexandru Ionița beinhaltete, der das Herrmannstädter Ökumenesemester und seine Sozialprojekte vorstellte.
Am folgenden Tag fuhr die Gruppe nach Valea Viilor (Wurmloch), wo die evangelische Kirchenburg besichtigt wurde. Danach stand Sighișoara mit Schülerstiege und Bergkirche auf dem Programm, bevor unter etwas abenteuerlichen Wetterbedingungen der letzte Teil der Vesper in der Skite zum Hl. Kreuz in Stânceni mit Mutter Éliane mitgefeiert werden konnte.
Am 29. Mai, dem Himmelfahrtstag, konnte im Kloster Neamț das Weihefest mit einer bischöflichen Liturgie mitgefeiert werden. Anschließend ging die landschaftlich reizvolle Fahrt weiter nach Norden, wo die berühmten an den Außenwänden vollständig bemalten Moldauklöster Moldovița (samt eindrücklicher Führung durch Mutter Tatiana) und Voroneț besichtigt wurden.
Nach einer weiteren landschaftlich eindrucksvollen Fahrt durch den gebirgigen Teil des Nordens Rumäniens bot das Memorial bzw. Museum über die Verbrechen des Kommunismus in Sighetu Marmației beklemmende Einblicke in die dunklen Seiten der Geschichte des 20. Jahrhunderts. In Șurdești konnte eine griechisch-katholische Holzstabkirche bewundert werden.
Die letzte Station auf dem Programm war Cluj (Klausenburg), wo uns das Haus der Jesuiten Manresa Unterkunft gewährte und am 31. Mai noch eine gemeinsame griechisch-katholische Liturgie gefeiert wurde. Danach fand im Rahmen eines Stadtrundgangs eine Begegnung mit der Dekanin der reformierten theologischen Fakultät Olga Lukács statt. Nachdem mit dem Autobus in sieben Tagen an die 2.300 Kilometer zurückgelegt worden waren, erfolgte von Cluj der Rückflug nach Wien.
Die Gruppe konnte in diesen Tagen viel religiöses, historisches und kulturelles Wissen und Erfahrungen sammeln, vor allem auch durch die Begegnungen mit VertreterInnen verschiedener Kirchen und Einrichtungen. Besonderer Dank gilt Frau Mag. Daniela Wiedl für die Vorbereitung der Exkursion und Frau Monika Mannsbarth und Herrn Kosta Radovanovic für die organisatorische Unterstützung.
Ein Bericht von Almuth Waldenberger und Thomas Mark Németh.
Weitere Informationen zum Programm sowie das Plakat finden Sie hier.
Bildergalerie Exkusion Rumänien SS 25
Neues von der Ostkirchenkunde und der Orthodoxen Religionspädagogik
Publikationen des Fachbereichs
Thomas Németh ist in dem Sammelband "The 'Lviv Sobor' of 1946 and Its Aftermath. Towards Truth and Reconciliation" , der soeben in der Reihe Eastern Christian Studies, Bd. 34 (herausgegeben von Adam A.J. DeVille und Daniel Galadza) bei Brill, Leiden/Boston erschienen ist, mit dem Aufsatz "Canoncial Considerations on the Legitimacy of the 'Lviv Sobor' of 1946" (Co-Autor: Teodor Martynyuk) vertreten.
Ioan Moga, Orthodoxe Selbst- und Fremdbilder. Identitätsdiskurse der rumänischen orthodoxen Theologie des 20. Jh. im Verhältnis zur Römisch-Katholischen Kirche. Religion and Transformation in Contemporary European Society. - Band 18.
Ioan Moga, "Care iarăși va să vină". Jurnal hristologic în 31 de zile, Doxologia: Iași 2023, ISBN (Print): 978-630-301-096-0 [Der Wiederkommende. Christologisches Tagebuch in 31 Tagen].
Ioan Moga, "Sfânta Treime între Apus și Răsărit. Despre filioque și alte dileme teologice". Colectia Universitas, Seria: Teologia dialogica 1, Ed. Eikon: Cluj-Napoca 2012, ISBN: 978-973-757-658-3 [Die heilige Dreifaltigkeit zwischen West und Ost. Über das Filioque und andere theologische Dilemmata]. Volltext auch auf Academia.
Byzantinisches Gebetsbuch in schwedischer Sprache mit Gebeten aus der griechischen und slavischen Tradition. Übersetzung und Auswahl von David Heith-Stade PhD.